484 Route 29.DAMASCUS. Topographie.irdisches
Prototyp
in
Damascus
haben
sollten.
Der
Araber
sich
nach
dem
Korân
das
Paradies
—
und
dies
ist
auch
die
alte
Bedeutung
dieses
Wortes
—
als
Baumgarten,
in
welchem
„Bäche
fliessenden
Wassers“
laufen
und
die
Früchte
ihm
in
den
Mund
hängen.
Dieses
auf
der
arabischen
Ideal
schien
den
Arabern
arabischen
umgebenden
Gartenhaine
(die
sogen.
Ghûta).
Vom
europäischen
Standpunkt
aus
kann
nur
bedingungsweise
in
dieses
Lob
einge-
stimmt
werden.
Die
Ghûta,
welche
sich
um
Damascus
herum
nach
S.
und
O.
etwa
3
Stunden
weit
ausdehnt,
macht
auf
den
Europäer
der
vielleicht
an
die
fruchtbaren
Thäler
der
Mittelschweiz
oder
Thüringens,
an
die
Cultur
der
Normandie
gewohnt
ist,
nicht
den
überwältigenden
Eindruck,
wie
auf
den
Orientalen
Wüste
kommt.
Der
Frühling
tritt
in
Folge
des
Umstandes,
dass
die
Stadt
690m
über
dem
Mittelmeer
liegt,
erst
im
März
ein,
wenn
auch
Ende
Februar
schon
wärmere
Tage
vorkommen.
Erst
im
Mai,
wenn
die
Nussbäume
in
vollem
Laube
stehen
und
der
Wein,
der
sich
in
gewaltigen
Ranken
von
Baum
zu
Baum
schlingt,
Blätter
getrieben
hat,
oder
später,
wenn
über
dem
saftigen
Grasteppich
die
grossen
Aprikosenbäume
ihre
unzähligen
gelben
Früchte
tragen,
wenn
die
Granaten
in
voller
Blüthe
stehen,
dann
sind
die
Gärten
wirklich
schön.
Damascus
heisst
bei
den
Eingebornen
Name
Dimischk
nicht
ganz
unbekannt
ist.
Die
Stadt
liegt
am
west-
lichen
Rande
der
grossen
syrischen
Bergen
umgeben.
Im
N.
zieht
sich
der
Antilibanus
gegen
NO.
in
die
Wüste
hinein
und
findet,
wenigstens
scheinbar,
in
dem
runden
Hügel
ʿAkabet
eth-Thenîye
seinen
Abschluss;
im
NW.,
in
unmittel-
barer
Nähe,
liegt
der
kahle
Djebel
Kâsiûn,
an
welchen
sich
dann
mehr
gegen
W.
der
Hermon
anschliesst;
im
S.
sind
die
vulcanischen
Hügelrücken
des
Djebel
Aswad
und
des
Djebel
Mâniʿa
sichtbar.
Die
hohe
Lage
von
Damascus
bringt
es
mit
sich,
dass
im
Winter
öfters
Fröste
eintreten.
Oefen
giebt
es
jedoch
nicht.
Aus
den
Ge-
birgsschluchten
des
Antilibanus
strömen
eine
Anzahl
Bäche
in
die
Gkûja
hinunter;
der
vorzüglichste
derselben
ist
der
Bârada
(kalte),
der
bei
den
Griechen
der
Damascusebene
laufen
zuletzt
in
die
sogenannten
Wiesenseen
ca.
6
St.
östlich
von
Damascus
(S.
509).
Im
Frühjahr
und
Sommer
sind
diese
Seen
ziemlich
gross;
dann
kommen
auch
die
Beduinen
in
grosser
Anzahl
dorthin.
Im
Herbst
und
Winter
kann
man
sie
höchstens
als
„Steppensümpfe“
bezeichnen.
—
Der
Barada
entspricht
wahrscheinlich
dem
Amana
oder
Abana,
der
südliche
Bach,
Aʿwadj,
dem
Parpar
von
II
Kön.
als
die
Wasser
in
Israel’s
Lande“.
Schon
am
Ausgange
der
Schlucht,
durch
welche
die
franz.
tada
—
dessen
Quellen
wir
unten
beschreiben
werden
—
in
sieben